Wie organisiert man die Infrastruktur eines über 100 Jahre alten Backsteingebäudes in der Stadt Zürich, das mit einer Umnutzung maximale Flexibilität bei gleichzeitig maximaler Vermietbarkeit erzielen soll?
Wir haben Standort, Dimension und Gestaltung des zentralen Kerns und der sekundären Steigzonen mit dem Ziel entwickelt, alle Anforderungen bezüglich Brandschutz und Flexibilität der Nutzung zu erfüllen. Mit unserem Ansatz konnten Korridore und nicht verwendbare Flächen vermieden werden.
Beatrice und Beat Meyer
8004 Zürich
Pflanzschulstrasse 34
8004 Zürich
Büros, Praxis und Wohnungen
2007
2009 - 2010
Nach dem Umbau verfügt das Gebäude über 85 Prozent vermietbare Fläche. Heute enthält das Gebäude im Souterrain und im Erdgeschoss Büros, im Mittelgeschoss Wohnungen und im Obergeschoss Praxisräume für medizinische und paramedizinische Behandlungen. Die Raumaufteilung ist hoch flexibel. Fix sind allein die Hülle, der Kern und die Steigzonen. Das ermöglicht dem Haus, sich in Zukunft ganz anderen Bedürfnissen zur Verfügung stellen zu können.
Die nachhaltigste Massnahme ist: vom Bestehenden so viel wie möglich weiter zu nutzen. Darüber hinaus stand die Anpassbarkeit des Gebäudes im Fokus. Es wurde so organisiert, dass dank freier Raumaufteilung eine flexible Nutzung über Jahrzehnte möglich ist.
Aus Respekt vor der Entstehungszeit wurde die schön proportionierte Fassade bei der Restauration nur mit zurückhaltenden Eingriffen ergänzt. Farben und Struktur bilden keinen Kontrapunkt, sondern dezente Ergänzung. Die riesigen Fensteröffnungen lassen viel Tageslicht ins Gebäude. Um ein möglichst unverfälschtes Licht zu garantieren, wurde bei der Verglasung Weissglas eingesetzt. So bleibt die natürliche Beleuchtung durch Tageslicht praktisch ungetrübt erhalten.