«Jedes Gebäude hat eine Ausstrahlung»

Mauro Licini hat am 15. August 2022 bei der HZDS AG seine vierjährige Ausbildung als Zeichner EFZ Architektur angefangen. Was er über die ersten Berufserfahrungen, die Nutzung von Raum, die Faszination von Prozessen und das Camp Nou in Barcelona denkt, lesen Sie hier.

Mauro, wenn du bei einem bedeutenden Bau hättest mitwirken können, welcher wäre es?

Das Camp Nou in Barcelona! Mit einer Kapazität von fast Hunderttausend Zuschauern ist es das grösste reine Fussballstadion der Welt. Ein grandioses Bauwerk und Heimspielstätte meines Lieblingsfussballclubs, des FC Barcelona. Damit verbindet das Camp Nou zwei meiner grossen Leidenschaften: Architektur und Fussball. Bauwerke für eine so grosse Menge Menschen faszinieren mich, baulich und atmosphärisch – gewaltig, was für eine Stimmung in so einem Stadion entstehen kann.

Was fasziniert dich denn aus architektonischer Sicht an einem Stadion?

Etwas ganz Grosses zu bauen, also gross im Sinn von Bauen in die Höhe wie auch für die Öffentlichkeit. Man trägt Verantwortung, ist an etwas Speziellem beteiligt. Allerdings interessiert mich weniger der planerische Aspekt …

Sondern? Was gefällt dir am Bauen?

Der Bauprozess! Planung und Technologien gehören natürlich dazu, die sind Voraussetzung. Was mich aber fasziniert, ist der Prozess: Um einen komplexen Bau zu erstellen, braucht es ein immenses Wissen, das nicht nur angewandt, sondern auch orchestriert und organisiert ist. All die Beteiligten unterschiedlichster Branchen, die parallel am Arbeiten sind. Wie ein eingespieltes grosses Räderwerk. Und daraus entsteht schliesslich ein gemeinsames Gebäude!

 

Mauro Licini: «Das Camp Nou verbindet zwei meiner grossen Leidenschaften: Architektur und Fussball.»

 

 

Das heisst, dich interessieren vor allem grosse Gebäude?

Nein, mich fasziniert ein Bauwerk an sich. Wenn etwas entsteht, das viele nutzen können. Gebäude müssen nicht mal sehr gross sein, jedes hat eine gewisse Ausstrahlung. Das finde ich viel interessanter als eine Maschine, die bedient werden muss. Ein Gebäude bietet Raum oder besser: ist Raum. Wenn ich im Alltag an 50 Bauwerken vorbeilaufe, sticht mindestens eines heraus. Das kann ein Haus sein oder auch mal eine Brücke oder ein Bahnhof.

«Ein Gebäude bietet Raum oder besser: ist Raum.»


Dennoch arbeitest du jetzt in einem Architekturbüro, das auf Industriearchitektur spezialisiert ist.

Das stimmt. Und ich bin begeistert! Weniger den Projekten wegen, da sehe ich ja noch zu wenig hinein. Aber wir sind ein tolles Team und ich freue mich darauf, hier möglichst viel über Industriebau zu lernen, über die laufenden Entwicklungen und Herausforderungen der Zukunft. Durch den immer knapper werdenden Platz wird man auch in der Industrie in die Höhe bauen müssen, da denken David und Luca ja schon mit den vertikalen Arbeitswelten voraus.

Deshalb hast du dich bei der HZDS AG beworben?

Nein. Bei HZDS hat die Website meine Neugier geweckt, das dynamische und gleichzeitig ästhetische Design und natürlich auch die Informationen darauf: die Bauprojekte, die Philosophie, der Nutzen und das Gestalterische, die Nachhaltigkeit.

Und was war ausschlaggebend für deinen Lehrbetriebs-Entscheid?

Die drei Tage Schnupperlehre, die ich hier machen durfte. Für mich war schnell klar, dass ich die Ausbildung bei HZDS machen will, zum Glück sahen das David und Luca ähnlich und haben mich ins Team genommen! Besonders gefallen hat mir das Persönliche, man verbringt hier viel Zeit miteinander, ist nicht einfach nur ein Mitarbeiter. Man isst auch zusammen, diskutiert und lacht und kann gemeinsame Interessen teilen.

«Besonders gefallen hat mir das Persönliche, man verbringt hier viel Zeit miteinander, ist nicht einfach nur Mitarbeiter.»


Dann hättest du auch in die Gastronomie gehen können …

Ich koche zwar gerne. Aber nein. Ich habe schon als Kind gebaut: zuerst mit Lego, aber nach meinen eigenen Plänen, nicht nach denjenigen vom Hersteller, die waren mir zu langweilig. Mit zwölf Jahren habe ich einen Modell-Flugzeugträger gebaut, in 30 Stunden Fleissarbeit. Ich hatte schon immer viel Freude am Planen, an Handskizzen, am Wirken. Um etwas Grosses zu erreichen.  

Und wie gefällt dir dein eingeschlagener Berufsweg nach drei Monaten bei der HZDS?

Ausgezeichnet, vor allem der praktische Teil! Ich bin zuerst aufs Gymnasium gegangen, das war mir viel zu theoretisch. Jetzt kann ich im Geschäft anwenden, was ich in der Berufsschule und in der BMS lerne, ich habe einen direkten Bezug zum Beruf, anders als im Gymi. Das macht Spass!

Was war das Spannendste, das du bis jetzt tun durftest …?

Oh, da gibt es vieles: Ganz besonders gefallen haben mir Aufträge, bei denen ich 3D-Abbildungen gestalten durfte. Und wenn ich von David und Luca bei wichtigen Entscheiden miteinbezogen wurde, zum Beispiel bei der Besichtigung und Beurteilung von Bodenplatten für ein Projekt.  

… und was hat dir am wenigsten gefallen?

Strichlinie üben … irgendwann hat mans im Autopilotmodus.

Dein Fazit nach den ersten drei Monaten bei HZDS?

Ich bin dankbar, dass ich hier meine Ausbildung machen darf, es ist nicht nur eine menschliche und eine fachliche Bereicherung. Ich bin hier Allrounder und darf auch Administratives und Organisatorisches erledigen, so kann ich Verantwortung übernehmen und mache wertvolle Erfahrungen für meine persönliche Zukunft!

Vielen Dank Mauro, schön, bist du Teil unseres Teams! Wir wünschen dir weiterhin viel Freude und gutes Lernen bei uns.