In einem ersten Schritt soll für die Tochtergesellschaft Transstahl AG, die im Bereich der Sperrgutlogistik tätig ist, eine funktionale und auf Effizienz ausgelegte Umschlaghalle errichtet werden.
Zentrales Thema ist neben der angestrebten Flexibilität der Lärmschutz gegenüber der angrenzenden Wohnbebauung, insbesondere da die Anlage zweischichtig betrieben werden soll. Darüber hinaus gilt es die branchentypisch hohe Preissensibilität zu berücksichtigen.
Um eine drohende Auszonung abzuwenden, wird die erste Etappe im nördlichen, unbebauten Teil des Grundstücks platziert. Die modulare Tragstruktur garantiert eine kostengünstige Anpassungsfähigkeit und Erweiterbarkeit im laufenden Betrieb. So kann der Stützenraster bei Bedarf mit geringem Aufwand auf Felder von 31 x 31 m ausgedünnt werden, und dies, ohne dafür teure Vorinvestitionen tätigen zu müssen. Mit einem weitsichtigen Verkehrsregime, das optimal auf den Betrieb abgestimmt ist werden Arealfahrten auf einem Minimum gehalten, was auch die Spielräume hinsichtlich Lärmemissionen positiv beeinflusst.
Pestalozzi AG mit Tochter Transstahl AG
Pieterlen BE
Umschlaghalle
2023 -
45'000 m³
Das durchdachte Tragwerkskonzept mit flexiblem Stützenraster wird bereits auf Stufe Masterplan implementiert und gewährleistet für alle darauffolgenden Projektphasen grösstmöglichen Handlungsspielraum. So lassen sich beispielsweise Kranbahnen sowohl in Nord-Süd- als auch in Ost-West-Richtungen umsetzen und später anpassen.
Das Hüllenkonzept ist so ausgelegt, dass mit einer minimalen Fensterfläche eine maximale Tageslichtausbeute erzielt wird. Die vertikalen Fensterbänder eignen sich hinsichtlich Aussenraumbezug besonders für grosse Raumtiefen und ermöglichen die Nutzung der gesamten Hallenfläche für ständige Arbeitsplätze.
Eine effiziente Nutzung des Baulandes reduziert nicht nur den Druck auf die Landschaft, sondern bringt langfristig auch betriebliche und finanzielle Vorteile. So werden sämtliche Nebenräume als Rucksack über der Rangierfläche angeordnet oder mittels Simulation der Fahrzeugbewegungen die Verkehrsfläche minimiert.
Die konsequente Trennung der Bausysteme je nach Lebenserwartung und die gute Zugänglichkeit erlauben einfache Anpassungen, Reparaturen und Erneuerungen. Ziel ist es mit langlebigen und cleveren Lösungen sowohl das Portemonnaie als auch Ressourcen zu schonen.
Diese Bestrebungen werden auch mit einer bedarfsorientierten Planung der Haustechnik verfolgt. So ist gelingt es mittels Simulationen eine durch die Normen überdimensionierte Lüftungsanlage zu verhindern. Der Frischluftbedarf wird durch die betrieblich ohnehin notwendigen Öffnungsvorgänge der Tore und die automatisierten Lüftungsflügel der Rauch- und Wärmeabzugsanlage RWA sichergestellt.
Rechnerisch erreicht das Projekt dank der vollflächigen PV-Anlage bereits nach 27 Jahren eine positive Energiebilanz. Das heisst, die gesamte graue Energie, die für die Erstellung und den späteren Rückbau des Gebäudes aufgewendet wurde/wird, ist dann «zurückbezahlt», so dass die Immobilie ab diesem Zeitpunkt energetisch positiv ist.